
Rubio vermittelt im Konflikt zwischen Indien und Pakistan
US-Außenminister Marco Rubio hat sich im Zuge des aktuellen Konflikts zwischen Indien und Pakistan an beide Seiten gewandt. In Telefonaten mit dem pakistanischen Premierminister Shehbaz Sharif und dem indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar hat Rubio die Dringlichkeit einer Deeskalation betont und ein Ende der Gewalt gefordert. Laut der Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, hat Rubio auch die Unterstützung der USA für einen direkten Dialog zwischen den beiden Atommächten unterstrichen.
US-Vizepräsident äußert sich skeptisch
In einem Interview mit Fox News äußerte sich US-Vizepräsident JD Vance zu den Spannungen zwischen Indien und Pakistan. Er betonte, dass ein möglicher Krieg zwischen den beiden Ländern für die USA keine direkte Relevanz habe. Vance rief beide Nationen zur Deeskalation auf, machte jedoch deutlich, dass die USA keinen Einfluss auf die Entscheidung der beiden Länder haben könnten. „Was wir tun können, ist zu versuchen, diese Leute zu ermutigen, ein wenig zu deeskalieren, aber wir werden uns nicht in einen Krieg einmischen, der uns im Grunde nichts angeht und nichts mit Amerikas Fähigkeit zu tun hat, ihn zu kontrollieren“, sagte er.
Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben in den letzten Wochen zugenommen, mit nahezu täglichen bewaffneten Auseinandersetzungen und Zwischenfällen an der Grenze. Auch am Montag wurden erneut gegenseitige Angriffe gemeldet, was die Besorgnis über eine mögliche Eskalation der Situation verstärkt.
Indien reagiert auf soziale Medien
Im Rahmen der Spannungen hat Indien den Onlinedienst X dazu aufgefordert, mehr als 8.000 Nutzerkonten zu sperren. Diese Maßnahme richtet sich auch gegen internationale Nachrichtenorganisationen sowie prominente Nutzer und soll offenbar ein großangelegtes Vorgehen gegen Onlinekonten von pakistanischen Politikern, Prominenten und Medienorganisationen unterstützen. Bei einer Nichtbefolgung dieser Anordnung drohen den lokalen Mitarbeitern erhebliche Geld- und Gefängnisstrafen.
X hat die Forderung der indischen Behörden kritisiert. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenderen politischen Kontextes, der durch einen Terroranschlag am 22. April im indischen Unionsterritorium Jammu und Kaschmir ausgelöst wurde. Bei diesem Anschlag wurden 26 Menschen, überwiegend indische Touristen, getötet. Indien wirft Pakistan eine Beteiligung an dem Anschlag vor, während Islamabad dies zurückweist und eine unabhängige Untersuchung fordert. Die Grenzregion Kaschmir bleibt ein umstrittenes Gebiet, das zwischen den beiden Ländern geteilt ist, wobei beide Seiten das gesamte Gebiet für sich beanspruchen.
Quelle: https://orf.at/stories/3392922/
